Zirkus Minimus
von großen Visionen
in geschrumpften Märkten
Die Grundidee ist denkbar simpel:
Da Kunstmessen eine ganz wunderbare Erfindung sind, sollte jeder so etwas haben.
Auch dem Kunstraum ’Walden Kunstausstellungen’ wird deshalb zu einer hauseigenen Kunstmesse verholfen.
Doch da Walden mit dem Beherbergen einer großen Messe rein physisch an seine Grenzen stieße, muss das Messekonzept dezent modifiziert werden:
Der große Zirkus wird also geschrumpft. Und es wird zum Zirkus Minimus geladen, der auf rund 120 m² Ausstellungsfläche 47 Ausstellerinnen und Ausstellern die Möglichkeit bietet, Ihre Ideen einer Messepräsentation auszustellen. Im Maßstab 1:10.
Ob Besucherinnen und Besucher dies als allgemein augenzwinkernden Kommentar zum aktuell implodierenden Marktgeschehen verstehen wollen oder sich bei Betreten des Kunstraums gar in die Rolle einer jener sagenumwobenen Sammler hineinversetzt fühlen, dem der Markt – hier im wahrsten Sinne des Wortes – zu Füßen liegt, kann nur gemutmaßt werden.
Ebenso könnte man’s als Chance betrachten einmal einen Blick auf das zu erhaschen, was bei einem Ausstellungsbesuch für gewöhnlich verwehrt bleibt: Die Konzeption einer Ausstellung bzw. deren Visualisierung am Model. Oder als eine willkommene Möglichkeit, sich einmal einen Überblick über diverse Akteure der Berliner Kunstlandschaft zu verschaffen und zur Eröffnung am 03. April mit den jeweiligen Protagonisten ins Gespräch zu kommen.
Aber auch das bleibt jedem selbst überlassen. Denn man muß ja auch nicht immer reden.
Und einfach nur der Musik vom Plattenteller lauschen, die Mike Riemel aka DJ Aussenborder kredenzt geht auch:
In der VIP Lounge. In der Toreinfahrt zum Tuntenhaus.
Walden Kunstausstellungen g. e.V. i.G.
Kastanienallee 86, 10435 Berlin
tel 0049 30 46793555
contact:: Reinhold Gottwald / Ute Haarkötter
Fr. Sa und So
16-20 Uhr
und nach Vereinbarung
Tram: M1, 12 Schwedter Strasse
U2 Eberswalder Strasse
Die Projektgalerie im Souterrain des Wohnprojekts Kastanienallee 86 existiert seit 12 Jahren und präsentiert im wesentlichen Ausstellungen der vielseitigen internationalen Berliner Kunstszene. Gezeigt werden weniger die großen Namen, die ihren Platz im etablierten Kunstbetrieb bereits gefunden haben, als vielmehr diejenigen, die ihren Platz noch suchen und im Gegenwartsdiskurs intensive Positionen vertreten. Ergänzt wird das Programm durch kleinere Konzerte von Singer-Songwriter bis HipHop und ein großes Fest im Sommer. Ermöglicht wurde das ganze Projekt nur, weil das Hausprojekt K86 den Künstlern die eigenen Gemeinschaftsräume zur Verfügung stellte. Der Name der Galerie lädt zum freien Assoziieren ein, ist aber auch eine Hommage an Herwart Walden, der mit seiner Galerie und der Kunstzeitung "der Sturm" dem Expressionismus auf die Sprünge half. Walden Kunstausstellungen ist die zweitschönste Galerie Berlins.